En unseren Veedeln – Straßen des Respekts

1. Tag:

8.00 Uhr:

Beginn (Treffen in B207)

 

8.00 Uhr – 8.45 Uhr:

Internetrecherche (Internetraum / Laptop-Wagen)

 

8.45 Uhr – 9.15 Uhr:

Brainstorming (z.B. Mind-Map)

 

9.15 Uhr – 9.45 Uhr:

8 Gruppen à 5 SuS verfassen jeweils 2 Fragen (Multiple-Choice, Single-Choice, Einschätzungen mittels Skalen)

 

9.45 Uhr – 10.30 Uhr:

Auswahl aus 16 Fragen – Erstellen eines Fragebogens (3-4 Fragen)
[ggf. Fragen in den Gruppen überarbeiten und der Gesamtgruppe vorstellen]

 

10.30 Uhr – 11.00 Uhr:

Pause

 

11.00 Uhr – 12.00 Uhr:

Rollenspiele „Wie führe ich ein Interview mit einer

fremden Person (auf offener Straße)?“
2 Gruppen à 20 SuS

 

12.00 Uhr – 13.00 Uhr:

Rollenspiele in der Großgruppe / filmische Dokumentation

 

13.00 Uhr:

Ende

   

2. Tag:

9.00 Uhr:

Beginn (Treffen in B207)

 

9.00 Uhr – 9.30 Uhr:

Vorbereitung für Interviews (Straßenkarten, Kugelschreiber, Fragebögen, Klemmbretter, Schutzhüllen, etc.)

 

9.30 Uhr – 10.00 Uhr:

Fahrt bis zum Zielort mit öffentlichen Verkehrsmitteln

 

10.00 Uhr – 12.00 Uhr:

Durchführung der Interviews in den Veedeln

 

12.00 Uhr – 12.30 Uhr:

Fahrt zum Mauritiussteinweg in Köln (KVB Linie 9)

 

12.30 Uhr – 13.00 Uhr:

Besuch einer sozialen Einrichtung (Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln.)

 

13.00 Uhr:

Entlassung der SuS am Mauritiussteinweg

   

3. Tag

9.00 Uhr:

Beginn (Treffen in B207)

 

9.00 Uhr – 11.00 Uhr:

Erstellen der Plakate (Auswertungen der Fragebögen) Vorbereitung der Ausstellungsfläche (Tische im Foyer)
Auswertung der Fragen (Erwartungen und Reflexion) von den Gruppenteilnehmer

 

11.00 Uhr – 12.00 Uhr:

Aushängen der Ergebnisse, Gestalten der Ausstellungsfläche mit den Ergebnissen

 

14.45 Uhr:

Wiederbeginn (Treffen an der Ausstellungsfläche)

 

15.00 Uhr – 16.30 Uhr:

Präsentation der Ergebnisse für die SuS und Eltern der neuen Fünfer

 

16.30 Uhr – 17.00 Uhr:

Abbau der Ausstellung

 

17.00 Uhr:

Ende der Veranstaltung

Im Vorfeld der Projekttage wurden den SchülerInnen zwei Fragen gestellt. Im Folgenden lesen Sie die Fragen und die am häufigsten genannten Antworten. 

Mit welchen Erwartungen gehst du in dieses Projekt?

 Top 3 Antworten:

1. …, dass man Spaß im Projekt mit den Lehrern und den anderen Schülern hat.
2. …, dass wir viel über Respekt lernen.
3. …, dass wir herausfinden, was die Leute über Respekt denken.

Was bedeutet  R E S P E K T  für dich?

 Top 4 Antworten

1. …, dass man jedes Lebewesen der Welt respektiert.
2. …, dass man jedem hilft, vor allem denen die es am meisten brauchen.
3. …, dass man zu jedem freundlich und nett ist.
4. …, dass man niemanden ausschließt.

1. Sie sind …

                       o männlich              o weiblich

2. Warum sind Sie in Köln?

                       o wohnen     Veedel: ____________________

                       o Tourist       PLZ   : ____________________

3. Glauben Sie, dass die Jugend früher mehr Respekt hatte?

                       o JA     o NEIN     o kein Unterschied

    Woran könnte es liegen:

    o früher gab es härtere Erziehungsmaßnahmen

    o die Lebensbedingungen haben sich geändert (Eltern haben weniger Zeit für Kinder)

4. Warum werden Menschen wegen ihrer Nationalität, Sexualität oder ihrer
    Glaubensrichtung von einigen Personen nicht respektiert?

    o weil sie anders sind

    o weil man mit dem Aussehen und dem Verhalten ein Problem haben könnte

    o ich habe kein Verständnis für die Diskriminierung

5. Was bedeutet für Sie Respekt?

    o jemanden zu verstehen versuchen

    o jemanden zu beschützen

    o auf Gewalt zu verzichten

    o jemandem Recht zu geben

    o jemanden ernst zu nehmen

    o Angst

 

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Gruppe:          Altstadt

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Während der Interviews haben wir uns anfangs etwas schwer getan. Nach dem jeder mindestens eine Person schon befragt hatte, haben wir uns mehr getraut. Wir fanden, dass mit uns teilweise nicht respektvoll umgegangen wurde. Wir wurden sehr oft einfach ignoriert und weggeschickt. Anfangs war das für uns sehr demütigend, nach einiger Zeit aber haben wir uns daran gewöhnt und sind trotzdem zu der nächsten Person gegangen. Die meisten der befragten Personen haben uns gerne die Fragen beantwortet oder haben uns mit einer überzeugenden Erklärung weggeschickt. Manche Befragten haben uns sehr unfreundlich die Fragen beantwortet. Nach einiger Zeit sind uns die Anfangssätze sehr leicht und spontan eingefallen. Wir haben uns in bestimmten Situationen sehr unwohl gefühlt, wie z.B. als wir sehr unfreundlichen Touristen mit Fragebögen begegnet sind. Wir wollten ihnen das Angebot machen, ob sie unseren Fragenbogen beantworten und wir auch ihren Fragebogen. Sie fragten uns total unfreundlich, was ein “halber Hahn” sei. Wir brachen nett das Interview ab und gingen.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Wie es nun mal normal war, sind wir zu Leuten gegangen und haben uns vorgestellt. Nach dem sie uns auf englisch darauf hingewiesen haben, dass sie kein deutsch verstehen und können, haben wir uns dazu entschlossen, einfach die Umfrage auf Englisch zu machen. Mit der Hilfe von Google Übersetzer haben wir es gut geschafft, alles verständlich zu erklären und unsere Antworten zu bekommen. Nicht nur für uns sondern auch für die Engländer war es sehr lustig, uns zuzuhören und diese Erfahrung vergessen wir wahrscheinlich nie.
Wir waren gerade dabei Leute zu suchen, mit denen wir das Interview durchführen konnten, da kam auf einmal ein chinesisches Paar. Die Frau nahm einen von uns in den Arm und wollte mit Händen und Füßen zeigen, dass sie mit uns ein Foto machen wollte. Nach dem wir das verstanden hatten, bedankten sie sich freundlich und waren sichtlich glücklich. Für uns war das ein unvergesslicher Tag!

  

Gruppe:          Deutz  

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Am Anfang des Interviews haben wir uns sehr unwohl gefühlt, weil wir es nicht gewohnt waren fremde Leute einfach anzusprechen. Mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt und sich nicht  mehr unwohl gefühlt. Man wurde mit der Zeit immer selbstbewusster und offener den Leuten gegenüber. Die Leute waren genau so respektvoll und freundlich zu uns wie wir zu ihnen. Sie haben unsere Fragen respektiert und offen beantwortet. Klar, gab es Situationen, wo man sich unwohl gefühlt hat, als die Leute einfach an uns vorbei gegangen sind ohne zu antworten.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Während der Umfrage haben wir ein Interview mit zwei Frauen geführt, die meinten, dass Ausländer und homosexuelle Menschen sich besser an die Gesellschaft anpassen sollten. Sie meinten auch, dass sie sich auch anpassen müssten, wenn sie z.B. in einem anderen Land sind. Sie finden, dass wenn sich Ausländer besser anpassen würden, dann hätten die Menschen keine Probleme sie zu akzeptieren.

  

Gruppe:          Ehrenfeld        

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wiehabt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch
respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl
gefühlt habt?)

Wir haben uns aufgeregt gefühlt. Die Leute sind
nett und respektvoll mit uns  umgegangen. Eigentlich waren alle Leute
so, dass wir uns wohl gefühlt haben. Wir fanden es gut, dass alle, die
wir angesprochen haben auch zugesagt haben und dass sie sich alle die
Zeit dafür genommen haben. Es hat uns auch sehr viel Spaß gemacht. Wir
haben auch Obdachlose interviewt. Das Interview fand ich gut, weil wir
dadurch RESPEKT gelernt
haben – besonders vor älteren Menschen. Die Leute haben auch alle
unsere Fragen beantwortet. Der Obdachlose hat nett reagiert und er hat
sich gefreut.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Wir haben uns mit keinem Passanten gestritten. Wir durften uns Haribo von einem Geschäft mitnehmen.

   

Gruppe:          Innenstadt

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Anfangs waren wir alle ein bisschen aufgeregt. Wir hatten Hemmungen jemanden anzusprechen. Aber als wir eine Frau gesehen haben, die auch eine Umfrage gemacht hat, war sie sofort unsere erste Ansprechpartnerin. Von da an lief es; ein Interview nach dem anderen.
Die Leute, die wir angesprochen haben, kamen von überall her, ob es nun welche aus Frankreich waren oder welche aus Amsterdam. Viele haben sich unserer Umfrage gewidmet und haben sich nicht abgewendet.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Als wir uns auf der Domplatte vorbereitet haben, hat einer aus unserer Gruppe gesagt, dass er noch nie im Kölner Dom gewesen sei. Die anderen vier Gruppenmitglieder waren schockiert und haben mit ihm sofort eine kleine Domführung gemacht.
Ein anderes besonderes Ereignis war das mit einem Polizisten. Unser jüngstes Gruppenmitglied wollte einen Polizisten interviewen. Er aber hatte gemeint, er sei am Arbeiten und wir sollten ihn nicht stören. Für uns fünf sah arbeiten aber anders aus. Kaffee trinkend am Streifenwagen stehen und mit dem Handy spielen sieht nicht gerade nach Arbeit aus.

 

Gruppe:          Kalk

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

In dem Einkaufszentrum Köln Arcaden haben wir direkt unser erstes Interview mit einem alten Mann durchgeführt. Er hat großes Interesse am Interview gezeigt und hat bei der letzten Frage alles angekreuzt.
In diesem Interview haben wir uns sehr wohlgefühlt und der Passant auch. Der Passant war sehr freundlich und ist mit uns sehr respektvoll umgegangen. Unser zweites Interview war ebenfalls mit einem alten Mann. Erst wollte eigentlich kein Interview mit uns führen, aber dann hat er trotzdem Interesse gezeigt. Später hatten wir eine Frau interviewt, die aus Istanbul kam und gar kein Deutsch sprach. Da wir zwei Türken in unserer Gruppe hatten, hat sich Koren aus unserer Gruppe dazu bereit erklärt auf türkisch mit der Frau ein Interview zu führen. Das war sehr interessant und die Frau verstand, worum es ging und kreuzte vieles bei der letzten Aufgabe an. Wir hatten das Gefühl, dass sich die Frau am Anfang nicht wohl gefühlt hat, weil wir sie auf deutsch angesprochen haben. Doch dann hat sie sich sehr wohl gefühlt, als sie wusste das Koren türkisch kann. Später gingen wir aus dem Einkaufzentrum raus und setzten dort unsere Interviews fort.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

In unserem zweiten Interview in den Köln Arcaden wurden wir mitten im Interview von einem Security-Mann unterbrochen und in den Managementbereich abgeführt. Viele waren erschrocken, was jetzt wohl passieren würde. Als dann der Manager und die Assistentin des Managers kamen, fragten die uns, was für eine Befragung wir machen und worum es geht. Daraufhin haben wir uns ausgewiesen. Beide haben noch unsere Fragebögen angesehen. Kurz darauf teilte der Manager uns mit, dass es kein Problem ist und das wir weiter machen können. Alle aus der Gruppe waren erleichtert und wir setzten unsere Interviews fort. Man hat dem Security-Mann deutlich angesehen, dass er nicht zufrieden war, dass wir weiter machen durften. Er war auch nicht einer Meinung mit dem Manager und dessen Assistentin.

 

Gruppe:          Lindenthal       

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Am Anfang des Interviews haben wir uns sehr unwohl gefühlt, weil wir nicht wussten wie die Leute auf der Straße auf unsere Umfrage reagieren. Mit der Zeit haben wir uns besser gefühlt und konnten die Leute besser ansprechen und befragen. Die Leute waren sehr unterschiedlich, was Respekt angeht. Manche waren sehr freundlich und haben die Fragen sehr gerne beantwortet, andere hingegen haben uns gar nicht erst beachtet oder waren sehr unfreundlich. Wir haben meist junge Leute angesprochen, weil die etwas älteren Leute keine Zeit hatten, unsere Fragen zu beantworten. Da auf den Straßen in dem Stadtviertel Lindenthal nicht so viel los war, sind wir dann auch in manche Geschäfte gegangen und haben dort die Verkäufer/innen befragt. Eine sehr nette Frau zum Beispiel war eine Verkäuferin aus einem Babyladen, die sehr freundlich auf unsere Umfrage reagierte. Es gab auch Situationen, die für uns sehr unwohl waren. Manche Leute sind einfach weiter gegangen und andere haben sich einfach schlechte Ausreden einfallen lassen. Ein älterer Mann hingegen, der auch sehr freundlich war, hatte mit uns geredet, obwohl er die Fragen nicht beantworten konnte, da sein Zustand schlecht war. Wir haben hauptsächlich Frauen angesprochen, da größtenteils nur Frauen dort herumliefen.
Und Männer, die wir angesprochen hatten, haben abgelehnt oder hatten keine Zeit.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

In der Umfrage kam es vor, dass wir an einen Erdbeerstand vorbei gegangen sind und die Frau gefragt haben, ob sie kurz Zeit für uns hätte. Die Frau hingegen lehnte ab und erläuterte, sie könne nicht richtig deutsch sprechen. Das Komische war, dass sie ein deutsches Buch gelesen hatte. Darauf dachten wir uns, dass die junge Frau keine Lust hatte unsere Fragen zu beantworten und gingen einfach weiter.

 

Gruppe:          Sülz/Klettenberg

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!

(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Wir haben uns während eines Interviews ganz normal gefühlt. Aber manchmal waren wir auch ein bisschen nervös. Wir haben sehr viele nette Leute getroffen. Die meisten hatten für uns Zeit gehabt. Sie sind mit uns immer respektvoll umgegangen. Es gab eigentlich nie Situationen, in der wir uns unwohl gefühlt haben. Denn wir haben immer Bekannte gefragt, die wir kennen.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Wir haben ganz früh morgens eine bekannte Person befragt, die uns nachher jedem ein Euro gegeben hat.

Gruppe:          Weiden (Rhein-Center)           

Beschreibt eure Erfahrungen während der Umfrage auf den Straßen Kölns!
(Wie habt ihr euch während eines Interviews gefühlt? / Ist man mit euch respektvoll umgegangen? / Gab es Situationen, in denen ihr euch unwohl gefühlt habt?)

Am Anfang hat sich jeder ziemlich aufgeregt gefühlt, denn niemand aus unserer Gruppe wusste, wie die Passanten reagieren!
Natürlich gab es Passanten, die nicht respektvoll mit uns umgegangen sind, aber es gab auch Menschen, die es mit Humor sahen und wirklich Spaß daran hatten die Umfrage zu beantworten.
Schade fanden wir nur, dass manche Passanten gar keine Lust hatten überhaupt den Fragebogen auszufüllen oder eine Unterhaltung mit uns einzugehen, obwohl sie eh nur auf irgendwelchen Bänken herumsaßen und sicherlich eine Minute Zeit hatten.

Beschreibt ein besonderes Vorkommnis/Ereignis, das ihr während der Umfrage erlebt habt!

Nachdem wir die ersten Personen auf dem Weg zum Rhein-Center befragten, wurden wir nach den ersten vier Umfragen von der Security abgefangen, die uns dann darum baten, dass wir die Leute nicht weiterhin befragen sollten. Jeder aus unserer Gruppe fand es schade, dass wir direkt nach den ersten 15 Minuten aufhören mussten.

 

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. wurde 1899 von Marie Le Hanne Reichensperger in Köln gegründet. Die mehr als 40 Einrichtungen und Dienste halten Angebote für Frauen, Familien, Kinder und Jugendliche in Not vor. Für den SkF e.V. Köln arbeiten heute 300 hauptamtliche und 170 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der SkF e.V. Köln gehört zur Caritas und arbeitet im Auftrag der Stadt Köln und des Landes Nordrhein-Westfalen. Die 12 Sozialgesetzbücher, die in der Bundesrepublik Ansprüche, die Inhalte und Formen von Sozialen Hilfen festlegen, bilden die Grundlage für die Beauftragung von kommunalen und freien Trägern. Konkret: Der Bezug von Arbeitslosengeld ist im SGB III geregelt, Leistungen der Jugendhilfe sind im SGB VIII und Leistungen zur Wiedereingliederung von Menschen in akuten Notlagen z.B. im SGB XII geregelt. Zur Umsetzung der gesetzlichen Regelungen gibt es Durchführungsverordnungen für die Länder, die Landschaftsverbände und die Kommunen, die festlegen, welche Leistungen wie erbracht, nachgewiesen und dokumentiert werden müssen.

Der SkF e.V. Köln hat zwei Säulen bzw. Angebotsschwerpunkte. Einmal sind das die Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien – dazu gehören:
• Die Schwangerschaftsberatungsstelle,
• zwei Mutter-Kind-Einrichtungen (für junge und sehr unsichere Schwangere und Mütter, die zum Leben mit dem Kind Unterstützung und Anleitung brauchen und diese in ihrem Umfeld nicht erhalten),
• drei Kindertageseinrichtungen für Kinder von vier Monaten bis zu sechs Jahren,
• die Tageselternvermittlung,
• eine Familienhebamme,
• das Moses-Baby-Fenster,
• die Kinder-Willkommensbesuche (erhalten alle Eltern in Köln nach der Geburt ihres Kindes)
• die ambulante Jugend- und Familienhilfe, die Eltern unterstützt, die akut oder dauerhaft überfordert sind (Krankheit, Armut, schlechte Wohnverhältnisse, Arbeitslosigkeit, Straffälligkeit, Alleinerziehend mit mehreren Kindern, Tod eines Elternteils)
• Jugendschutzstelle „Reichenspergerhaus“ für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren, die keine Familie haben, nicht in ihre Familien zurückkehren können oder aus ihrer Familie herausgenommen wurden (Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung etc.) – hier bleiben die Kinder und Jugendlichen nur einige Tage, bis man weiß, in welches Heim oder welche andere Einrichtung sie gehen können.
• Mädchenwohnheim „Haus Maria Schutz“ für Mädchen, die keine Familie haben – diese Mädchen leben meist für einige Jahre im Heim und machen hier ihre Schule und Ausbildung.

Die zweite Säule sind die Niedrigschwelligen Hilfen. Dazu gehören:

• Gewaltschutzzentrum für Opfer häuslicher Gewalt mit einer Kinderinterventionsstelle für Kinder, die die Gewalt von einem Elternteil gegen den anderen erlebt haben oder selbst auch Gewalttätigkeiten erfahren haben
• Betreuungsverein – hier werden Menschen versorgt, die zu alt und/oder zu krank sind, um ihre eigenen Dinge noch zu regeln
• Vormundschaften – Kinder und Jugendliche, die keine Eltern mehr haben oder deren Eltern, wie bei minderjährig eingereisten Flüchtlingen nicht in Deutschland leben, werden durch unsere Vormundschaften rechtlich vertreten und in den Einrichtungen, in denen sie leben begleitet.
• Clearingwohnen für suchtkranke Schwangere und Mütter und ihre Kinder (zur Klärung, was wichtiger ist, die Sucht oder das Kind)
• Café Mäc Up für Mädchen und junge Frauen, die auf der Straße oder in unsicheren Lebensverhältnissen leben, die vielleicht süchtig sind oder sonst Not leiden
• Prostituiertenhilfe
• Straffälligenhilfe
• Suchthilfe für Jugendliche
• Hilfen für suchtkranke oder psychisch kranke Menschen, damit diese in der eigenen Wohnung leben können und nicht (wieder) obdachlos werden
• Wohnungslosenhilfe mit verschiedenen Einrichtungen wie der Notschlafstelle „Comeback“, dem „Café Auszeit“, dem „Café Auszeit – Schäl Sick“, dem aufsuchenden Angebot „Respekt“ und verschiedenen eigenen Wohnangeboten

Was hat das alles mit „Respekt“ zu tun?
Eines der Angebote des SkF e.V. Köln hat den Namen „Respekt“. Die Mitarbeiterinnen, die hier arbeiten, gehen an die Plätze, an denen sich obdachlose Menschen in Köln aufhalten. Sie versuchen, die Frauen, die oft körperlich und/oder seelisch krank sind, dafür zu erreichen, z.B. in der Notschlafstelle zu schlafen und dann den Weg aus der Obdachlosigkeit heraus zu gehen.
Obwohl, wie oben beschrieben, alle Angebote auf einer gesetzlichen Grundlage beruhen und Vorschriften und Regeln zu folgen haben, ist es doch eine Frage der Haltung, wie ich helfe. Ich kann helfen, indem ich die Vorschriften wie eine lästige Pflicht einfach erfülle. Oder ich helfe, indem ich mich bemühe, den anderen Menschen als Menschen zu sehen, auch wenn er verwahrloste Kleidung trägt, suchtkrank ist, verhaltensauffällig etc.
Es geht nicht darum, Vorschriften zu machen, sondern erst einmal zu erfahren, was mein Gegenüber braucht und wünscht, annehmen kann oder ablehnt.

Und es geht um die generelle Sicht auf den Menschen und seine Verletzlichkeit. Wenn ich Menschen, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, als Versager sehe, die selbst an ihrer Situation Schuld tragen, schließt das Respekt und „Nächstenliebe“ aus.
Menschen werden in ungünstige Verhältnisse geboren, sie werden in der Schule nicht gefördert, sie verlieren, obwohl alles bis dahin gut gelaufen ist, ihre Arbeit, es kommt zu Trennungen – all das kann dazu führen, dass Menschen auf der Straße leben, krank und arm sind – Respekt haben bedeutet, erst einmal herausfinden, was im Leben geschehen ist.

Einladung:
Wenn die Kinder etwas quält, weil sie von Sorgen und Nöten in der eigenen Familie wissen oder in der Familie von Freunden. Wir sind da.

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